Die Initiative Œuvre invitée - Guest Work ermöglicht es dem MNHA Meisterwerke bedeutender öffentlicher und privater Sammlungen einzuladen, um sie in den Dialog mit der Dauerausstellung zu stellen.
Francisco de Zurbarán, ein spanischer Barockmaler des 17. Jahrhunderts, war berühmt für seine ausdrucksstarken und realistischen Darstellungen des Klosterlebens. Er wurde 1598, ein Jahr vor Diego Velázquez (1599-1660), geboren und begann seine Ausbildung 1614 in Sevilla. Der Einfluss polychromer Skulpturen prägte das Schaffen des Künstlers. In Zurbaráns Werk vereinen sich Tradition und Innovation auf bemerkenswerte Weise.
Sein Frühwerk steht unter dem Einfluss Caravaggios und ist gekennzeichnet durch ein intensives Chiaroscuro, welches später einem weicheren Licht weicht. Bereits die Werke, die er 1626 für das Kloster San Pablo el Real schuf, geben erste Hinweise auf seinen späteren Stil: kräftige, wuchtige Figuren, ein schwerer Faltenwurf, eine betont ovale Form der Gesichter und ein Auge fürs Detail. Der Maler begibt sich 1634 nach Madrid um am Hofe zu arbeiten. Die wirtschaftliche Not Spaniens in den Jahren 1640-50 zwingt Zurbarán sich an Kundschaft in Amerika zu wenden. Er stirbt verarmt 1664 in Madrid.
Das Martyrium des Heiligen Sebastian (Öl auf Leinwand, The Apelles Art Collection Luxembourg) entstand um 1650 und zählt zu den Spätwerken Zurbaráns. Seine Figuren haben sich verschlankt und seine Farbpalette hat an Leuchtkraft gewonnen. Das Gemälde hing ursprünglich zusammen mit einem Heiligen Augustinus im Kloster Sankt Augustin in Sevilla.
Seit der Renaissance war das Martyrium des Heiligen Sebastians ein Vorwand, um die Schönheit des nackten Körpers darzustellen. Der Heilige wird fast immer stehend und festgebunden dargestellt. Sein Attribut sind die Pfeile mit denen er gefoltert wurde.