2019 jährt sich in Luxemburg zum hundertsten Mal der Zeitpunkt der Einführung des allgemeinen Wahlrechts. Alle erwachsenen luxemburgischen Frauen, aber auch über ein Drittel der Männer erhielten erstmals politische Rechte. Aus diesem Anlass werden die Abgeordnetenkammer und das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst eine große Ausstellung zu den vorhergehenden Entwicklungen, zur Ausgestaltung des Wahlrechts 1919 und zu dem dadurch in Gang gesetzten Demokratisierungsprozess in der Luxemburger Gesellschaft präsentieren.
Viele interessante Fragen sind mit dem Thema verknüpft, die in der Ausstellung angesprochen werden sollen: Ist die Verfassungsänderung von 1919 Ausdruck des Erfolgs einer Emanzipationsbewegung? Wie änderte sich der politische Prozess durch das allgemeine Wahlrecht? Weshalb geriet der Parlamentarismus bereits kurz nach 1919 in die Kritik? Wie steht es um heutige Forderungen nach weniger Repräsentation und mehr Partizipation der Bürgerinnen und Bürger? Und inwiefern ist das Wahlrecht heute „allgemein"?