Das Ballet National Folklorique du Luxembourg tritt wieder auf: das Ballett von Simone Mousset ist ein Teil der vergessenen und mythischen Vergangenheit des Landes. Somit bietet die aktuelle Ausstellung D‘histoires et d’art den perfekten Rahmen für diese Performance, da auch sie unerzählte Geschichten des luxemburgischen Kulturerbes ans Licht bringt.

Trotz des vollen Terminkalenders des Ballet National Folklorique du Luxembourg, das derzeit in Japan auf Tournee ist, erklärte sich sein amtierender künstlerischer Leiter Louis Chevalier bereit, an der Museumsnacht teilzunehmen, um die historischen Verbindungen zwischen dem Ensemble und dem Anliegen der Ausstellung hervorzuheben. Er sah in den Lebensumständen dieser Künstler aus dem 18. Jahrhundert starke Parallelen zu den Gründungsmüttern des Ballet National, Josephine und Claudine Bal: Es ist kein Geheimnis, dass die Bal-Schwestern Luxemburg und ihre Heimat Broderbour aus denselben Gründen verließen, mit denen auch diese Künstler zu kämpfen hatten: Weit entfernt von städtischen und künstlerischen Zentren gab es praktisch keine Möglichkeiten der Förderung oder des kollegialen Austauschs und kaum Wertschätzung für ihre Kunst - ganz zu schweigen von der Schwierigkeit, professionell ausgebildete Tänzerinnen und Tänzer zu rekrutieren.

Umso erstaunlicher ist es, dass die Ausstellung ein Gemälde zeigt, das einem der Tänze des ersten Balletts des Ballet National, Josiane das Landmädchen, als Vorlage diente: Allégorie de l'Europe, ein Lieblingsgemälde der Kunstliebhaberin Claudine Bal, die von der Pferdedarstellung von Ignace Millim besonders beeindruckt war. Bei den Proben soll sie die Worte gesprochen haben: "Pferd, ich grüße dich" und "Durch das pferdeartige Schaukeln unserer Tänzer wird die Welt Luxemburg kennenlernen". Unter diesen Umständen wollte der Interimsleiter, Herr Chevalier, natürlich einen Beitrag leisten und zögerte nicht, seinen Terminkalender zu quetschen, um in ihn Luxemburg ein-, und im Alleingang zu den Ereignissen des Abends beizutragen, bevor er sich dem Ensemble in Japan wieder anschließt.

In der kurzen Zeitspanne von nur 15 Minuten werden die Besucher/-innen Zeugen von Klassikern wie dem "Dauwendanz" und dem "Tanz mit den hohen Beinen", die von M. Chevalier, selbst einem erfahrenen Tänzer, aufgeführt werden. In Anbetracht der Tatsache, dass das Ballet National Folklorique du Luxembourg aufgrund seiner zahlreichen internationalen Tourneen nur selten in Luxemburg auftritt, sollte man sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, einen glamourösen Teil des luxemburgischen Erbes und der Geschichte zu erleben.

NB: Nach jeder Vorstellung haben Sie die seltene Gelegenheit, ein Autogramm von M. Chevalier persönlich zu erhalten. Bitte beachten Sie, dass mit langen Warteschlangen zu rechnen ist. Wir raten Ihnen daher, das Foto, das Sie signiert haben möchten, zwischen den Vorstellungen am Empfang auszuwählen.

Künstlerischer Interimsleiter des Ballet National Folklorique du Luxembourg: Louis Chevalier

Probenleitung: Simone Mousset

Original-Choreografie: Claudine Bal, Josephine Bal

Zusätzliche Choreografie: Simone Mousset, Elisabeth Schilling

Originalmusik: Maurizio Spiridigliozzi

Alle gezeigten Tänze sind Repertoire des Ballet National Folklorique du Luxembourg

Bild von Louis Chevalier

Louis Chevalier, Foto von Thierry Chateau

Bild von Louis Chevalier

Louis Chevalier, Foto von Thierry Chateau

Bild von Louis Chevalier

Louis Chevalier, Foto von Thierry Chateau